Gewerbegebiet Wilhelmshöhe-Nord: „Es bleibt bei dem strikten Nein!“

(wS/red) Freudenberg. Das von der Stadt Freudenberg geplante Gewerbegebiet Wilhelmshöhe-Nord stößt vor Ort weiter auf erhebliche Ablehnung. Das wurde bei einem gemeinsamen Treffen der Ortsheimatpfleger von Bühl und Büschergrund, von Vorstandsvertretern der beiden Waldgenossenschaften sowie der Bürgerinitiativen klar.

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Ischeroth von Büschergrund aus gesehen (Foto: privat)

Die Eigentümer des von den Planern ins Auge gefassten Geländes, es sind die zwei Waldgenossenschaften, bleiben bei ihren gefassten Beschlüssen, kein Gelände für das Gewerbegebiet zur Verfügung zu stellen: „Das Gebiet am Ischeroth wäre völlig überdimensioniert und passt sich nicht in den Landschaft ein. Deshalb bleibt es bei dem strikten Nein!“

Auch dass die Stadt Freudenberg erste Beschlüsse fasste, eine sogenannte „Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ einzuleiten, die am Beginn einer ‚zwangsweisen Besitzergreifung’ steht, findet weiterhin den Unmut: „Wenn hier von Enteignung gesprochen wird, um der Sparkasse Grundstücksgeschäfte zu ermöglichen, ist das schon ein starkes Stück.“ Das angedachte Gebiet mit gut 18 ha sei viel zu groß, um sich in den Naturraum und die Siedlungsstruktur einfügen zu können. Nach dem Willen der Planer müssten 450.000 m3 Boden bewegt und 180.000 m2 Wald gerodet werden.

„Von der Maßgabe des Baugesetzbuches, mit Grund und Boden solle sparsam und schonend umgegangen werden, ist hier nichts mehr zu spüren“, sagt Rolf Kolb,Ortsheimatpfleger von Bühl, und bilanziert, dass aus der Gemarkung Bühl bisher schon 16 ha für Gewerbeflächen zur Verfügung gestellt worden seien. Sein BüschergründerKollege Manfred Flender kritisiert, dass für das Gebiet die „Landmarke Ischeroth“ für die Planfläche erst teilweise abgetragen werden müsse, um ein neues Hochplateau für die Industriebebauung zu schaffen: „Die Vorgabe der Landesplanung, ‚Bergkämme und weithin sichtbare Landschaftsbestandteile nicht zu bebauen’, wird völlig ignoriert.“

Ortsvorsteher Friedhelm Höfer, Rolf Kolb und Thomas Löw, die für die Bühler Initiative sprechen, kündigten an, bei der Landesplanungsbehörde zu beantragen, dem erneuten Beschluss des Regionalrates zur Änderung des betreffenden Regionalplanes nicht zuzustimmen. Politikern solle vor Ort zudem die Massivität der völligen Überformung des Berges gezeigt werden. Gedacht ist auch an eine gemeinsame Veranstaltung der Initiativen von Bühl und Büschergrund, zu der die Fraktionsvorstände des jetzigen Rates eingeladen werden sollen, um ihr jeweiliges Votum für die Planung zu erläutern.

Auch das Argument „Arbeitsplätze“ wurde bei dem Treffen der „Wilhelmshöhe-Nord“-Gegner in Oberholzklau noch einmal aufgegriffen. Es werde im Vorfeld immer von „innovativen und zukunftsfähigen Arbeits- und Ausbildungsplätzen“ gesprochen, die dann aber doch nicht realisiert würden. Flächen zum Recyceln von Bauschutt (Wilhelmshöhe-West) oder Hallen für Paintball (Wilhelmshöhe I) und andere Groß-Vergnügungsstätten belegten dies. Alleine mit der Erweiterung der „Bühler Höhe“ für das Postverteilzentrum hätte die Freudenberger Stadtverwaltung über 500 neue Arbeitsplätze ins Spiel gebracht. Die Statistik zeige allerdings, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Freudenberg vom Jahr 2000 bis 2012 nur um 58 (von 5.503 auf 5.561) angestiegen sei.

„Wir werden weiter gegen dieses Monster-Gewerbegebiet argumentativ vorgehen“, waren sich die Bürger aus Bühl und Büschergrund einig.

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