Bestmögliche Förderung erreichen – Gute Ausbildung wichtig

CDU-Kreistagsfraktion besucht Jobcenter Siegen

(wS/red) Siegen – Vor zehn Jahren, Anfang 2005 startete eine der größten und in der Öffentlichkeit umstrittensten Sozialreformen, bekannt unter dem Kürzel „Hartz IV“. Damals wurden Sozial- und Arbeitslosenhilfe zusammengelegt und diese Aufgabe neuen Jobcentern übertragen.

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Dem Jobcenter für den Kreis Siegen-Wittgenstein stattete jetzt die CDU-Kreistagsfraktion einen Informationsbesuch ab. „Der Kreis ist einer der Träger und mit 15,2 Prozent an den Verwaltungskosten beteiligt. Uns interessiert inhaltlich natürlich auch, wie das ‚Fördern und Fordern’ im Interesse der Bürgerinnen und Bürger hier funktioniert, ebenso, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diesen nicht leichten Aufgaben umgehen“, erläuterte Vorsitzender Bernd Brandemann zu Beginn.

„Wir sehen den Vorteil der Reform zum ‚Jobcenter’ in der Dezentralität, in der besseren Kenntnis und Nutzung der regionalen Trägerlandschaft, die es erlauben, passgenaue Planungen und Maßnahmen vorzunehmen“, unterstrich Stephanie Krömer. Die Geschäftsführerin des Siegener Jobcenters sieht das „regionalspezifische Gesicht“ ebenso durch die 13 Anlaufstellen in jeder Stadt und Gemeinde des Kreises gewährleistet.
Das Siegener Jobcenter betreut aktuell 8.388 Bedarfsgemeinschaften (Sept. 2014), fast elftausend erwerbsfähige Leistungsbezieher verbergen sich hinter dieser Zahl.

Stephanie Krömer verdeutlichte den Unterschied zu den Aufgaben der „Agentur für Arbeit“: „Bei uns lautet die Beendigung der Hilfebedürftigkeit und nicht nur der Arbeitslosigkeit das Ziel, wir stehen für ein individuelles Fallmanagement und es geht nicht nur ausschließlich um Vermittlung“. Nicht selten gehe es um komplexe Profillagen, umfassend müsse geholfen werden, um z.B. Sucht- und Schuldenprobleme zu bewältigen.

Im Siegener Jobcenter kümmern sich 212 Beschäftigte um diese anspruchsvollen Aufgaben. Von den 195,5 Vollzeitstellen tragen 101 der Kreis und einzelne Kommunen.

In der umfangreichen Diskussion wurden Fragen der beruflichen Weiterbildung, privater Arbeitsvermittler und auch die Situation älterer arbeitsloser Menschen angesprochen. „Viele Unternehmen öffnen sich immer mehr für ältere Arbeitnehmer“, berichtete Frau Krömer von ihren Erfahrungen. Dies treffe insbesondere auf die Bereiche zu, wo der Arbeitskräftemangel am stärksten wachse. Eingehend ließen sich die Fraktionsmitglieder ebenso über die U25-Förderung für junge Menschen informieren. Hierzu zählen Ausbildungsbegleitende Hilfen, Einstiegsqualifizierungen wie auch die Unterstützung durch außerbetriebliche Einrichtungen.

Melanie Höcker erläuterte ergänzend Organisation und Schnittmengen zur Agentur für Arbeit in Siegen, die hier für die beiden Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein mit Standorten auch in Bad Berleburg und Burbach zuständig ist.

„Eine gute Ausbildung ist mehr denn je Voraussetzung für eine gelingende berufliche Zukunft, die gesellschaftliche Integration und Wertschätzung bedeutet“, war ein Fazit der Erörterung. Denn, nach der Statistik der Arbeitsagentur haben etwa 50 Prozent der arbeitslosen Männer und Frauen im Kreis keine abgeschlossene Ausbildung, fast 63 Prozent sind es bei denen, die das Jobcenter betreut.
„Es ist eine komplexe Schnittstelle mit vielschichtigen Aufgaben, die unser Sozialstaatsgebot verwirklichen muss“, dankte Bernd Brandemann für die zahlreichen Informationen. Die generelle Trendumkehr am Arbeitsmarkt – mehr Beschäftigung – sei zu begrüßen. Entscheidend sei, dass alle, die Arbeit suchen, die bestmögliche Förderung erhielten.

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