"Berliner Bär" soll umziehen: Unstimmigkeiten über neuen Standort

Die Stadt Siegen plant den „Berliner Bär“, der bis zu den mittlerweile abgeschlossenen Bauarbeiten in der Kölner Straße dort auch seinen Standort hatte, an einem anderen Platz, im Bereich der City Galerie, wieder aufzustellen. Dieser Plan stößt auf Widerstand bei dem Partnerschaftsverein Siegen-Wittgenstein-Spandau.

(wS/red) Siegen |  Mit großer Verwunderung hat nach eigenen Aussagen der Partnerschaftsverein Siegen-Wittgenstein-Spandau die Verwaltungsvorlage 364/2015 für den Kulturausschuss der Stadt Siegen am 21. April 2015 zur Kenntnis genommen und möchte in einem Offenen Brief  an Steffen Mues, den Bürgermeister der Stadt Siegen, der Sachdarstellung in mehreren Punkten entschieden widersprechen:

Offener Brief des Partnerschaftsvereins Siegen-Wittgenstein-Spandau an den Bürgermeister der Stadt Siegen:

Der Partnerschaftsverein bleibt bei seiner Forderung, dass der Berliner Bär an seinem ursprünglichen Standort bzw. in unmittelbarer Nähe (im Bereich der ehemaligen Imbissbude vor dem Torbogen in der Kölner Straße, siehe Fotomontage) aufgestellt werden sollte. Eine Zustimmung des Partnerschaftsvereins zum Standort vor der City Galerie gibt es nicht. Der Partnerschaftsverein hatte lediglich signalisiert, diesen Standort zu akzeptieren, wenn es unüberwindliche Hindernisse für ein Wiederaufstellen am ursprünglichen Platz gibt (etwa Sicherheitsfragen, Standfestigkeit etc). Diese Hindernisse liegen definitiv nicht vor!

Diesen Standort für den "Berliner Bär" wünscht sich der Partnerschaftsverein. (Foto: Verein)

Die Verwaltung führt in der Vorlage aus, dass der Bär sich nach der Restaurierung der historischen Stadtmauer nicht mehr in das Ensemble einfüge. Dies ist eine sehr subjektive Sicht, die nach unserer Erkenntnis von einem Großteil der Siegener Bevölkerung nicht geteilt wird. So hat z.B. die Westfalenpost auf Facebook den von der Verwaltung vorgeschlagenen Standort publik gemacht und um Einschätzungen gebeten: Der Standort vor der City Galerie wurde durchweg als absolut inakzeptabel abgelehnt und die Forderung nach einer Wiederaufstellung am ursprünglichen Platz erhoben.Dieser Forderung schließt sich der Partnerschaftsverein noch einmal nachdrücklich an.

Bei der Frage, an welcher Stelle das Denkmal von Henner und Frieder wieder aufgestellt werden sollte, hat die Stadt ganz offensiv die Bevölkerung bei der Suche nach einem neuen Standort einbezogen. Uns ist nicht ersichtlich, warum dies beim Berliner Bären nicht ebenso geschieht. Die Bedeutung des Berliner Bären für die Siegener Nachkriegsgeschichte ist nicht zu unterschätzen. Der Bär war ein Geschenk der Stadt Spandau als Anerkennung und Dank für die Hilfe, die Siegen und Siegen-Wittgenstein vor allem den Berliner Kindern nach dem Zweiten Weltkrieg haben zukommen lassen. Diese Partnerschaft ist bis heute äußerst lebendig und nimmt bundesweit – auf Grund der Länge dieser Partnerschaft, eine besondere Stellung ein. Auch mit Blick auf die Partner in Spandau ist es nicht zu rechtfertigen, den Berliner Bären von seinem prominenten, angestammten Platz im Herzen der Stadt Siegen zu verbannen und ihn ins Abseits zu stellen. So kann man mit dem „jüngsten Bürger der Stadt Siegen“, wie die Siegener Zeitung vom 8. Mai 1974 titelte, nicht umgehen. Das Signal, das von solch einer Entscheidung ausgehen würde, wäre gerade mit Blick auf die Partner in Spandau äußerst negativ und lässt ohne Fingerspitzengefühl jegliche Wertschätzung vermissen.

Eine Versetzung des Berliner Bären vom angestammten Standort weg stößt sowohl bei Vertretern der Spandauer Verwaltung wie auch des dortigen Partnerschaftsvereins auf Unverständnis. Das haben Gespräche mit Vertretern sowohl des Bezirksamtes als auch des Partnerschaftsvereins Spandau bei einer Zusammenkunft am 08. Januar 2015 ganz deutlich gezeigt.

Der Partnerschaftsverein Siegen-Wittgenstein fordert die Verwaltung der Stadt Siegen auf, die Vorlage 364/2015 zurückzuziehen bzw. die Mitglieder des Kulturausschusses, die Vorlage in dieser Form abzulehnen und einen Beschluss herbeizuführen, der zur Wiederaufstellung des Berliner Bärens im Bereich Kölner Tor führt.

Diesen offenen Brief stellt der Partnerschaftsverein sowohl der Vorsitzenden Traute Fries und den Mitgliedern des Kulturausschusses der Stadt Siegen als auch den Medien zur Verfügung.

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