Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ in Siegen-Wittgenstein auf gutem Wege

SPD-Abgeordnete führten Gespräch im Kreishaus

(wS/red)  Siegen-Wittgenstein – In einem Gespräch mit Landrat Andreas Müller, dem Dezernenten Helmut Kneppe und Hanni Leepile vom Regionalen Bildungsbüro des Kreises informierten sich die heimischen SPD-Abgeordneten Tanja Wagener (MdL), Falk Heinrichs (MdL) und Willi Brase (MdB) jetzt über die bisherigen Erfahrungen bei der Umsetzung der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ im Siegerland und in Wittgenstein. Bis 2018 soll in Nordrhein-Westfalen ein für alle Schulformen verbindliches Regelsystem für den Übergang zwischen Schule und Beruf flächendeckend eingeführt werden. „NRW geht als erstes deutsches Flächenland diesen Weg und setzt damit neue Maßstäbe“, betonten die Landtagsabgeordneten Tanja Wagener und Falk Heinrichs. Dieses ambitionierte Vorhaben werde vom Bund finanziell maßgeblich unterstützt, fügte Willi Brase (MdB) hinzu. Der Kreis Siegen-Wittgenstein ist seit 2012 eine der Referenzkommunen, in denen die neuen Verfahren und Instrumente bereits angewendet und erprobt werden.

Führten ein Gespräch über die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“: (v.l.n.r.) Willi Brase (MdB), Helmut Kneppe, Hanni Leepile, Landrat Andreas Müller, Falk Heinrichs (MdL) und Tanja Wagener (MdL). (Foto: privat)

Führten ein Gespräch über die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“: (v.l.n.r.) Willi Brase (MdB), Helmut Kneppe, Hanni Leepile, Landrat Andreas Müller, Falk Heinrichs (MdL) und Tanja Wagener (MdL). (Foto: privat)

„Wir befinden wir uns dabei auf einem guten Weg“, zogen Landrat Andreas Müller und Dezernent Helmut Kneppe eine positive Bilanz. Erster Baustein der systematischen Berufsorientierung für die Schülerinnen und Schüler ist eine eintägige Potenzialanalyse. Diese erfolgt in der 8. Klasse durch anerkannte Bildungsträger. „Daraus ergeben sich erste Hinweise auf womöglich interessante und geeignete Berufsfelder. Der Potenzialanalyse folgen – ebenfalls noch in der Stufe 8 – drei sogenannte Berufsfelderkundungstage, bei denen die Schülerinnen und Schüler gezielt Tätigkeiten in Unternehmen und Betrieben vor Ort auswählen und kennenlernen können“, erläuterte Hanni Leepile, die das Projekt beim Kreis Siegen-Wittgenstein koordiniert.

Leepile sprach von einer „insgesamt zufriedenstellenden Zusammenarbeit“ mit den übrigen Akteuren. Das sind insbesondere die Schulen, Kammern und die Agentur für Arbeit. Im Schuljahr 2015/16 sind im Kreisgebiet 42 Schulen mit insgesamt 2865 Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen beteiligt. Fast alle Kinder würden die Gelegenheit erhalten, ihre Berufsfelderkundungstage in ganz normalen Betrieben oder auch bei einer Behörde zu absolvieren. „Das ist sehr erfreulich und entspricht exakt dem Wunsch der Landesregierung“, lobten Falk Heinrichs und Tanja Wagener. Bei 145 Schülerinnen und Schülern sei ein zusätzlicher Förderbedarf festgestellt worden, so Hanni Leepile. Für sie stehen in den Werkstätten regionaler Bildungsträger geeignete Plätze zur Verfügung.

„Der hohe Grad der Vermittlung in normale Betriebe ist ein Beleg für die besonders erfolgreiche Umsetzung der Landesinitiative hier bei uns vor Ort“, unterstrich Landrat Andreas Müller. Einen ganz erheblichen Anteil an diesem Erfolg hätten Industrie und Handel. In einigen anderen Referenzkommunen finde die Berufsfelderkundung weitaus häufiger bei Bildungsträgern statt. Diese Kommunen würden mehr Mittel aus dem Landesprogramm erhalten. Denn Bildungsträger verlangen eine Vergütung für die Schülerplätze, private Betriebe und der öffentliche Dienst dagegen nicht. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass künftig verstärkt darauf geachtet werden müsse, dass gerade auch die bei der Umsetzung besonders erfolgreichen Kommunen wie der Kreis Siegen-Wittgenstein eine angemessene Beteiligung an der Förderung durch Bund und Land erfahren.

Zusätzlichen finanziellen Spielraum könnte der Kreis vor allem gut gebrauchen, um auch die Kinder aus Flüchtlingsfamilien künftig noch besser in das neue Übergangssystem Schule-Beruf zu integrieren. Allerdings könne es hier nur um die Flüchtlingskinder gehen, deren Familien bereits einer Kommune regulär zugewiesen sind, denn erst dann setze für sie die Schulpflicht ein, so Hanni Leepile. „Die berufliche Integration auch dieser Jugendlichen wird angesichts des wachsenden Zustroms an Flüchtlingen künftig eine besonders große Herausforderung sein. Dabei sollte man versuchen, sich vor allem auf die Kinder zu konzentrieren, deren Familien auf längere Sicht eine Bleibechance haben“, hoben Brase, Wagener und Heinrichs abschließend hervor.

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