S-Klassik: Strahlender Auftakt mit der Trompeterin Tine Thing Helseth

„Bilder einer Ausstellung“

(wS/ap) Siegen | „S-Klassik“ ist alljährlich der glanzvolle Auftakt der sinfonischen Konzertsaison im Apollo-Theater. In diesem Jahr verspricht diese Gala besonders hell zu strahlen, denn die Star-Solistin Tine Thing Helsethspielt Trompete, das strahlendste aller Instrumente.

Das Galakonzert „S-Klassik“ ist am 1., 2. und 4. Oktober im Siegener Theater an der Morleystraße 1 zu erleben; Karten gibt es noch für die Vorstellungen am Freitag, 2. Oktober, 20 Uhr, sowie Sonntag, 4. Oktober, 19 Uhr.

(Foto: Collin Bell)

Tine Thing Helseth (Foto: Collin Bell)

Unter den weltweit gefragten Trompeten-Solisten glänzt zur Zeit der Stern dieser jungen Norwegerin besonders hell: Tine Thing Helseth, 1987 in Oslo geboren, startete mit dem zweiten Preis beim „Eurovision Young Musician Contest“ 2006 ihre internationale Karriere. 2007 spielte sie bei der Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo. Im gleichen Jahr gewann sie den Luitpoldpreis, 2013 außerdem einen ECHO. Die Wiener Symphonikern, das Wiener Kammerorchester, das Zürcher Kammerorchester, die Philharmonie Baden-Baden, alle großen norwegischen Orchestern, aber auch das Shanghai Symphony Orchestra verpflichteten sie als Solistin. Ihr erstes Album, „ClassicalTrumpet Concertos“, erschien 2007, gefolgt von „My Heart iseverpresent“ (2009), „Storyteller“ (2011) und „Tine“ (2013).

Tine Thing Helseth ist außerdem Gründerin des „tenThingBrassensemble“, einer zehnköpfige, rein weiblich besetzte Bläsergruppe, die 2012 mit dem Album „10“ viel Aufsehen erregte.

Tine Thing Helseth (Foto: Paul Marc Mitchell)

Tine Thing Helseth (Foto: Paul Marc Mitchell)

In Siegen spielt die Norwegerin das Trompetenkonzert von Johann Nepomuk Hummel. Der war ein Schüler Mozarts, ein Freund Beethovens – und zugleich dessen schärfster Konkurrent als gefragtester Pianist seiner Epoche. Sein Trompetenkonzert gehört zu den beliebtesten des Genres; er schrieb es als 25-Jähriger für den Wiener Hoftrompeter Anton Weidiger, dem zuvor auch der große Haydn schon ein Konzert gewidmet hatte. Uraufgeführt wurde Hummels Werk 1804 von der Kapelle des Esterházyschen Hofes.

Außerdem im Programm der Philharmonie Südwestfalen, die vom Chefdirigenten Charles Olivieri-Munroe geleitet wird: Modest Mussorgskys wunderbarer Zyklus „Bilder einer Ausstellung“ in der Orchesterfassung von Maurice Ravel sowie Hector Berliozs Konzertouvertüre „Le Corsaire“. Diese Ouvertüre hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte: Berlioz saß 1831 in der Peterskirche in Rom, nicht aus religiöser Sehnsucht, sondern wegen der drückenden Sommerhitze. Der Komponist machte es sich in einem gut gepolsterten Beichtstuhl bequem und las ein höchst weltliches Buch, „The Corsair“ von Lord Byron. Die Geschichte begeistert ihn, er berichtete später: „Ich verehrte auf das Tiefste diesen zugleich unerbittlichen und zärtlichen, mitleidslosen und edelmütigen Charakter, in dem sich in wundersamer Weise zwei scheinbar entgegengesetzte Gefühle zusammenfinden: der Hass gegen die Gattung und die Liebe zu einer Frau.“

Die Eindrücke waren nachhaltig; 13 Jahre später setzte sich Berlioz an die Niederschrift von „Le Corsaire“. Aber erst zwei Umarbeitungen später war er mit seiner Komposition zufrieden – und ahnte wohl, dass er einen Hit geschrieben hatte. Mit ihrem auftrumpfenden Beginn packt die Ouvertüre den Hörer gleich in den ersten Takten. Durch kunstvolle Varianten des Hauptthemas schafft Berlioz eine beziehungsreiche musikalische Architektur. Die Wirkung dieser Musik ist von unwiderstehlicher Dramatik: Berlioz zieht den Hörer mitten hinein in das stürmisch peitschende Meer – und gleichzeitig in die Tiefen der aufgewühlten Seele jenes unglücklichen und dennoch kämpferisch entschlossenen Menschen, den Byron so eindringlich geschildert hat.

Karten: (25,50 – 37,50 Euro, ermäßigt 15,50 – 29 Euro) gibt es an der Apollo-Theaterkasse (Di-Fr. 13-19 Uhr, Sa. 10-14 Uhr sowie eine Stunde vor der Vorstellung), an den Vorverkaufsstellen oder online: www.apollosiegen.de.
Telefonische Kartenbestellung sind während der Theaterkasse-Öffnungszeiten möglich: 02 71 / 77 02 77-2.

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