„Besser als Bio“ – Kita „Mittendrin“ zu Gast auf der Streuobstwiese in Wiederstein

(wS/nk) Neunkirchen | Einen informativen Morgen verbrachten jetzt die Kinder der Wiedersteiner Kindertagesstätte „Mittendrin“, ihre Erzieherinnen und einige Eltern. Der örtliche Heimat- und Verschönerungsverein hatte in Kooperation mit den beiden Apfelkundlern Mechthild und Theo Morgenschweis vom Pomologenverein NRW auf die Streuobstwiese eingeladen. Und dort gab es viel zu entdecken.

Mehr als 92 Bäume stehen auf dem einen Hektar großen Gelände. Sie liefern vom Spätsommer bis zum Spätherbst 32 verschiedene Apfel- und Birnensorten. Wie in einem großen Selbstbedienungsladen konnten sich die Kinder die Äpfel vom Boden klauben und nach Herzenslust naschen. Dabei entdeckten sie, wie unterschiedlich die Früchte in Farbe, Geschmack und Konsistenz sein können.

Während die Kinder probieren holt der Apfelkundler Theo Morgenschweis mit dem Obstpflücker weitere Äpfel vom Baum.

Während die Kinder probieren holt der Apfelkundler Theo Morgenschweis mit dem Obstpflücker weitere Äpfel vom Baum.

Über das opulente Apfelbuffet im Wald, freuen sich auch die Tiere. An den Spuren erkannten die Kinder sofort, dass Äpfel auch auf dem Speiseplan der Wildschweine stehen. Auch darüber hinaus wurden den Kindern viele Informationen zur Streuobstwiese und deren Früchte vermittelt. So erfuhren sie etwa, dass es Äpfel gibt, die sich besonders gut zum Backen eignen, wie zum Beispiel Boiken, während andere wie der Jakob Lebel besser zu Kompott verarbeitet werden. Theo Morgenschweis verriet ihnen auch, dass manche Apfelsorten nach der Ernte einige Wochen liegenbleiben sollten, bis sie richtig gut schmecken: „Sie sind zwar pflück- aber noch nicht genussreif.“

Aber auch Kinder verfügten über Vorwissen. Die Drei- bis Sechsjährigen hatten in den vergangenen Wochen im Kindergarten schon viel über Äpfel gelernt und sich mit dem Thema Erntedank beschäftigt. Und so wussten auch sie viel zu erzählen: „Wir haben zuhause so viele Äpfel, dass der Papa sie schon mit zur Arbeit nimmt und dort verschenkt“, verriet der 5-jährige Elias, während er seinen zweiten Apfel vertilgte.

Beim Probieren der verschiedene Apfelsorten finden die Kinder schnell ihren Favoriten.

Beim Probieren der verschiedene Apfelsorten finden die Kinder schnell ihren Favoriten.

Anschaulich erklärte Morgenschweis, dass die Kulturlandschaft Streuobstwiese auch einige Raritäten birgt. Die Sternrenette beispielsweise, dieser schöne rote Apfel, der seiner Farbe und seines Glanzes wegen früher als klassischer Weihnachtsapfel galt, wächst dort. Und da die Äpfel nicht gespritzt werden, seien sie „besser als Bio“, wie es der Apfelkundler formulierte. „Natürlich sind auf der Streuobstwiese nicht alle Äpfel so wohlgeformt und fehlerfrei wie im Supermarkt“, so Morgenschweis, „aber ein brauner Fleck oder eine raue Schale wirken sich überhaupt nicht auf den Geschmack aus.“ „Die alten Sorten sind sogar meist viel verträglicher“, ergänzt Ehefrau Mechthild.

Nachdem die Kinder genügend Äpfel aufgesammelt und in kleine Stücke geschnitten hatten, kam die Apfelmühle zum Einsatz. Beim Mahlen halfen die Kinder tatkräftig mit. Und nachdem der Brei die Saftpresse passiert hatte und zu frischem naturtrübem Apfelsaft geworden war, wurde er begeistert getrunken.

In der Apfelpresse wird das knackige Obst zu köstlichem Saft.

In der Apfelpresse wird das knackige Obst zu köstlichem Saft.

„Das war ein schöner Morgen, der den Kindern und auch ihren Eltern die Natur vor der Haustür ein Stück näher gebracht und viel Wissenswertes zum Thema Apfel geliefert hat“, resümierte der Vorsitzende des Heimatvereins Dieter Diehl. Der Heimatverein zeichnet auch verantwortlich für die Reaktivierung der Streuobstwiese. Vor drei Jahren begannen die emsigen Heimatfreunde mit Unterstützung der Haubergsgenossenschaft und der Eheleute Morgenschweis die Kulturlandschaft zu reaktivieren.

Für das nächste Frühjahr ist erneut ein Besuch auf der Streuobstwiese geplant. Dann soll das Zusammenspiel der dort ansässigen Bienen und die Entstehung der Äpfel unter die Lupe genommen werden.

Fotos: Gemeinde Neunkirchen

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