Hummeln – Die Wuchtbrummer unter den Bienen

(wS/red) Siegen 27.05.2016 | Sollte man in Garten, Feld und Flur ein deutlich vernehmbares Brummen hören, handelt es sich wahrscheinlich um eine Hummel. Der althochdeutsche Name leitet sich von „summen“ ab, nicht nur dadurch zählen sie zu den Wildbienen.

Der Biologe Markus Fuhrmann war jetzt auf Einladung der Siegener Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)  in der Siegerlandhalle zu Gast, um mehr von dem beliebten Insekt zu erzählen. Betrübt schilderte er, dass der Bestand in den letzten Jahren stark eingebrochen sei. Nicht nur Insekten, auch viele Vögel seien lange nicht mehr gesichtet worden: “Insgesamt verschwanden nach und nach bis 80% der wertgebenden Arten“, so der engagierte Naturschützer.

Das Innere des Blütenkelchs einer Tulpe, - Anziehungspunkt auch für Hummeln. FotoBUND Si-Wi.A.Q.

Das Innere des Blütenkelchs einer Tulpe, – Anziehungspunkt auch für Hummeln. FotoBUND Si-Wi.A.Q.

Zu Recht ist der Ruf der Hummel positiv, obwohl auch sie stechen kann. Und auch bei den Hummeln gibt es eine Art, die Kuckushummel, die ihren Verwandten den Platz streitig macht, sich gern bei den Erdhummeln einnistet und die Königin beseitigt. Dennoch trägt die Hummel zu mehr Bestäubungsvermögen bei, als die Biene. Trotz ihrer Körpergröße und Gewicht fliegt sie geschickt von Blütenkelch zu Blütenkelch. Nektar, der nicht erreichbar erscheint, wird kurzerhand von außen an passender Stelle eingestochen um dort den Blütensaft zu saugen.  Dank ihrer pelzigen Behaarung kann sie auch an kalten Frühlingstagen ausfliegen und auf diese Weise so manche Obsternte retten. Hummeln legen ihr Nest gern in Mauselöchern an. Doch sind sie wegen fehlender Nistmöglichkeiten in einer bebauten und ausgeräumten Landschaft, sowie dem Einsatz von Pestiziden bedroht.

Umso wichtiger ist es, im eigenen Garten gegen das Artensterben „Hummelblumen“ anzupfanzen. Fingerhut, Stockrosen, Glockenblumen und viele mehr laden die „fette Biene“ zum Viabrationssammeln, dem „buzzen“ ein, so der Experte.

Ebenso kann man ein Wohnungsangebot für die Hummeln schaffen. Sie ziehen gern in Nistkästen ein und bevorzugen Trockenmauern, sowie röhren- und schlauchartige Gebilde.

Die anschließendende Diskussion unter den zahlreichen Teilnehmern, darunter viele Imker, brachte die verschiedensten Beobachtungen zu Tage. Die Zuhörer berichteten von dem schwierigen Versuch, die verschiedensten Arten, -etwa dreißig gibt es in Deutschland- sicher zu bestimmen. Die Ackerhummel, die bei uns am häufigsten vorkommende Art, hält wie ihre Artgenossen einen Radius bis zu etwa zehn Kilometern um ihr Nest, so Fuhrmann. Findet sie blühendes Land vor, wird sie sich mit fleißiger Bestäubung bedanken.

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