„Wir möchten Menschen lebenslang begleiten“

wS/kr  –  Diakonie in Südwestfalen  –  28.06.2012  –  Das Krankenhaus Kredenbach bleibt Akutkrankenhaus und wird darüber hinaus Zentrum für Altersmedizin. Mit den neuen Strukturen für das mit 139 Betten kleinste Krankenhaus im Diakonie-Verbund folgt die Diakonie in Südwestfalen ihrem grundlegenden Anspruch: „Wir möchten die Menschen lebenslang begleiten – von der Geburt bis in das hohe Alter“, erklärt Dr. Josef Rosenbauer, Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen. „Mit einem Zentrum für Altersmedizin unterstreicht die Diakonie ihr Ziel, die Menschen in jeder Lebenslage bestmöglich zu versorgen“, ergänzt der stellvertretende Superintendent des Ev. Kirchenkreises Siegen Pfarrer Hans-Werner Schmidt. Bereits seit 2009 ist die Geriatrie fest mit dem Krankenhaus Kredenbach verankert. Um alte Menschen und deren Krankheiten noch besser behandeln zu können, soll mit dem Zentrum für Altersmedizin auch eine neurologische Fachabteilung im Krankenhaus etabliert werden. Wie Rosenbauer erklärt, sollen hierfür „die chirurgischen Betten in 40 neue neurologische und 20 weitere geriatrische Betten umgewandelt werden“. Ein nötiger Antrag sei bereits an die Landesverbände der Krankenkassen gestellt worden. „Das Zentrum für Altersmedizin ist fester Bestandteil des Versorgungsnetzwerkes im Diakonie Klinikum und zusätzlich mit weiteren Diakonie-Bereichen wie Altenpflege oder Rehabilitation verbunden“, erläutern Rosenbauer und der Geschäftsführer des Diakonie Klinikums Hubert Becher die Vorteile des Konzepts. Dies biete die Möglichkeit, eng mit den Medizinern der akutmedizinischen Abteilungen im Krankenhaus Kredenbach, im Krankenhaus Bethesda (Freudenberg) und im Jung-Stilling-Krankenhaus (Siegen) zusammenzuarbeiten. „Diese enge Verzahnung und ein stetiger Austausch ermöglichen es, alte Menschen, die häufig an gleich mehreren Krankheiten leiden, fachübergreifend behandeln zu können“, verdeutlicht Rosenbauer. Und noch ein weiterer Schritt ist denkbar: „Bezüglich der Neurologie können wir uns vorstellen, eng mit der neurologischen Fachabteilung des Kreisklinikums zu kooperieren“, sagt Rosenbauer. Um eine Zusammenarbeit zu verwirklichen, stehe man in Gesprächen mit dem Landrat. Mit diesem Konzept rund um das Zentrum für Altersmedizin etabliert die Diakonie in Südwestfalen ein „Pilotprojekt“, mit dem hinsichtlich der alternden Gesellschaft „ein bedarfsgerechtes und nachhaltiges Angebot“ geschaffen wird. Laut Rosenbauer vor allem deshalb nachhaltig, weil man sich mit dem Schwerpunkt in der Altersmedizin auf vergleichsweise hoch vergütete Krankheitsbilder in der Geriatrie und Neurologie spezialisiere.

Kredenbach bleibt Akutkrankenhaus – Hüft-, Knie- und Gelenkoperationen weiterhin möglich

Das Krankenhaus Kredenbach soll jedoch nicht ausschließlich Zentrum für Altersmedizin werden, sondern auch Akutkrankenhaus bleiben. Damit bliebe die Klinik nicht nur für alte Menschen, sondern auch für Notfallpatienten eine Anlaufstelle. „Bei internistischen Notfällen können sich Patienten jederzeit an die Mediziner des Krankenhauses Kredenbach wenden – sowohl tagsüber als auch in der Nacht. Auch eine chirurgische Notfallversorgung bleibt bestehen“, erklärt Rosenbauer. Anders als bisher, würde diese aber nicht über eine chirurgische Fachabteilung abgedeckt. Eine chirurgische Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum des Krankenhauses sei nun die zentrale Anlaufstelle ­– auch bei Arbeits- oder Schulunfällen. Das allerdings ausschließlich am Tag. Die Entscheidung, den chirurgischen Nachtdienst aufzugeben, erklärt der Diakonie-Geschäftsführer mit der rückläufigen Zahl stationärer und ambulanter Notfälle: „Im vergangenen Jahr wurden in Kredenbach zwischen 22 und 6 Uhr insgesamt 70 Notfälle behandelt, die stationär aufgenommen wurden.“ Dies seien noch nicht einmal zwei Patienten in der Woche. Obwohl in der Klinik nachts nicht mehr chirurgisch behandelt wird, sei die nächtliche Notfall-Versorgung der Menschen im nördlichen Siegerland nicht gefährdet: „Bei nächtlichen Schnittwunden, Blinddarmoperationen oder beispielsweise Knochenbrüchen, stehen im Umkreis von maximal 25 Kilometern vier Krankenhäuer zur Verfügung“, verdeutlichen Rosenbauer und Becher. Im Zusammenhang damit betonen die beiden Geschäftsführer, „dass planbare Eingriffe wie Hüft-, Knie- oder Schultergelenksoperationen auch weiterhin im Krankenhaus Kredenbach durchgeführt werden“.

Durch das neue Konzept möchte die Diakonie das Krankenhaus Kredenbach auch als Akutkrankenhaus stärken: „In der Inneren Medizin bleiben Bettenzahl und Leistungsspektrum gleich“, so Rosenbauer. Darüber hinaus gewinne das Krankenhaus durch Anschaffung eines Magnetresonanztomographen und eines Computertomographen (16-Zeiler-CT) an Diagnosefähigkeit. „Voraussetzung dafür ist eine Entscheidung des Landes zugunsten unseres Planungskonzeptes zur Einrichtung einer Neurologie“, erläutert der Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen. Darüber hinaus werde die Innere Medizin des Krankenhauses Kredenbach in die Struktur sogenannter mobiler Kompetenzteams eingebunden. Was dies für den Patienten bedeutet, erklärt Professor Dr. Joachim Labenz, Chefarzt der Inneren Medizin am Jung-Stilling-Krankenhaus: „Der Patient muss innerhalb des Diakonie Klinikums nun nicht mehr das Krankenhaus oder die Fachabteilung wechseln, sondern die Mediziner kommen zu ihm an das Krankenbett.“ Dies würde die Behandlungsqualität am Standort Kredenbach nochmals deutlich erhöhen. „Mit der zukünftigen medizinischen Struktur haben wir Voraussetzungen geschaffen, den Menschen in der Region eine wohnortnahe und fachübergreifende Behandlung langfristig zu gewährleisten“, verdeutlicht Rosenbauer.

Bilder:  Diakonie in Südwestfalen

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