Notunterkunft in Burbach wird fortgeführt

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Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg erklärten, gemeinsam mit Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers und Landrat Paul Breuer sowie dem Kreispolizeidirektor Wilfried Bergmann die Situation der Asylsuchenden und Flüchtlinge. Foto:Rita Lehmann.

(wS/rile) Burbach – Die Nutzung der seit September 2013 in der ehemaligen Siegerland-Kaserne in Burbach betriebene Notunterkunft für Asylsuchende und Flüchtlinge wird vorläufig fortgeführt. So hat die Bezirskregierung entschieden. Und das war auch die Quintessenz der Pressekonferenz am Vormittag im Burbacher Rathaus. Neben Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers, Landrat Paul Breuer und dem Polizeidirektor des Kreises Siegen-Wittgenstein, Wilfried Bergmann, nahmen auch zwei Vertreter des Regierungsbezirks Arnsberg teil.

Entscheidung der Bezirksregierung in Arnsberg 

Der zuständige Abteilungsleiter der Bezirksregierung Arnsberg, Abteilungsdirektor Michael Kirchner, erläuterte die gegenwärtige Lage bei der Unterbringung von Schutzsuchenden vor allem aus Kriegsgebieten: „Die Zahlen unterzubringender Asylsuchender und Flüchtlinge bewegen sich nach wie vor auf einem hohen Niveau, so dass wir zur Vermeidung von Obdachlosigkeit auf Unterbringungseinrichtungen, wie in Burbach angewiesen sind.“ Die Bezirksregierung sei weiterhin auf der Suche nach geeigneten Unterkünften im Land NRW, so Kirchner weiter.

 Höchstststand von 1996 fast wieder erreicht

Seit 1996 gibt es, laut Statistik, immer wieder ein Auf- und Ab bezüglich der Entwicklung des Asylbewerberzugangs in NRW.Waren es 1996 noch rund 26 000 Menschen, die Asyl suchten, so erreichte die Zahl der Bewerber in 2007 den Niedrigststand von 5 140 Menschen, die in Nordrhein Westfalen eine Zuflucht gesucht hatten. Seit 2008 jedoch stieg die Zahl mal mehr, mal weniger stark, jedoch kontinierlich an. Inzwischen ist der Höchstand von 1996, mit knappen 24 000 Asylsuchenden, schon fast wieder erreicht.

 Den Menschen in Not Schutz gewähren

Die Aufnahmekapazität in Dortmund reicht beweitem nicht mehr aus. „Deshalb sind wir sehr froh, dass wir in Burbach und in Bad Berleburg Möglichkeiten zur Unterbringung gefunden haben“, so Kirchner weiter. In Deutschland suchten im letzten Jahr alleine 160 000 Menschen vornehmlich aus Syrien und den Balkanländern Zuflucht und Schutz. Ein Fünftel der Menschen sei in Burbach untergebracht.

Bürgermeister Christop Ewers und Landrat Paul Breuer machten in ihren Statements deutlich, dass man sich dem Anliegen, Menschen in Not Schutz zu gewähren, nicht verschließen dürfe. Es sei ein Gebot der Menschlichkeit, die Entscheidung der Bezirksregierung Arnsberg auf vorläufige Weiterführung positiv zu begleiten.

 „Dringlichkeit zu helfen hat weiter zugenommen“

„Die Dringlichkeit, Menschen aus den Konfliktgebieten zu helfen, hat in den Monaten seit Eröffnung der Notunterkunft in Burbach eher noch einmal zugenommen“, unterstrich Landrat Paul Breuer in seiner Stellungnahme. Dabei verwies er auf den fortlaufenden Bürgerkrieg in Syrien hin. So habe die Landesregierung erst in dieser Woche beschlossen, mehr Flüchtlinge aus Syrien aufzunehen und Aufenthaltsgenehmigungen einfacher zu erteilen. „Mit zwei Notunterkünften in Burbach und Bad Berleburg kommt die Regierung nicht nur ihren humanitären Verpflichtungen nach, sondern engagiert sich weit stärker als die meisten anderen Regionen“, so Paul Breuer.

Engagement zeigt, dass Schicksal der Flüchtlinge bewegt

Hilfe sei seit dem Bestehen der Einrichtung in Burbach in vielfacher Hinsicht geleistet worden, stellte Bürgermeister Ewers dar. „Dieses Engagement zeigt deutlich, dass das Schicksal der Flüchtlinge nicht nur in Burbach sondern auch in den angrenzenden Gemeinden und Städten die Menschen bewegt. Viele Flüchtlinge, die gekommen sind, haben erhebliche Risiken auf sich genommen“. Wenn es Unstimmigkeiten gegeben habe, so sei das ausschließlich unter den Asylbewerbern geschehen, entweder auf Grund ihrer politischen als auch ihrer religiösen Einstellung.

Flüchtlinge sind unsicher und haben Angst

Paul Breuer unterstrich Christoph Ewers Aussage. „Wir müssen uns vorstellen, dass die Asylbewerber und Flüchlinge in ein Land kommen, das sie nicht kennen. Sie kommen aus Ländern, in denen Schlimmes passiert.“ Da seien Anpassungsschwierigkeiten vorgegeben, denn „Sie haben ja keine Regierung, die Ihnen sagt, wie sie sich verhalten sollen. Wenn sie hierher kommen sind sie unsicher“, so Breuer weiter.

Die Vertreter der Bezirksregierung räumten ein, dass künftig mehr darauf geachtet werden solle, die Flüchtlinge in unterschiedlichen Notunterkünften unterzubringen, um Eskalationen zu vermeiden.

„Fast alle, die hierher kommen haben Zukunftsangst“ erklärte Kreispolizeidirektor Wilfried Bergmann. „Ich sah einen Farbigen, der mitten im harten Winter Badeschlappen trug als er ankam. Das war für mich sehr anrührend.“


Notunterkunft in Burbach wird fortgeführt

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